Die DGL GmbH & Co. KG (kurz DGL - Deutsche Getränke Logistik) ist ein im Jahr 2019 gegründetes Joint Venture der Radeberger Gruppe KG und der Brauerei C. & A. Veltins GmbH & Co. KG.

Unter dem gemeinsamen Dach bündelt die DGL-Unternehmensgruppe ihre Kräfte und schafft damit ganzheitliche 360-Grad-Lösungskonzepte rund um die Voll- und Leergutlogistik mit regionalen Schwerpunkten in Berlin/Brandenburg, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Schleswig-Holstein.

Als zukunftsorientierter, leistungsfähiger und produktneutraler Streckenlogistiker bietet die DGL ihren Kunden und Partnern eine umfassende Produkt- und Dienstleistungspalette und ist damit die ideale Plattform für eine moderne Logistik.

Ausgangspunkt aller Leistungen der DGL sind die stark in den Regionen verwurzelten Gesellschaften. Zu ihren Geschäftsfeldern gehören der Handel, die Gastronomie, der Getränkefachgroßhandel sowie Speditions- und Logistikdienstleistungen.

Ein Unternehmen der DGL Gruppe

15. September 2022

Fassanstich mit Folgen

Kein Oktoberfest – ob in München oder anderswo – kommt ohne den traditionellen Fassanstich samt Ausruf „O‘ zapft is!“ aus. Dabei ist das Eröffnungsritual deutlich jünger als die Wiesn selbst und war immer wieder von Pleiten, Pech und Pannen begleitet. Seiner Beliebtheit tut dies jedoch keinen Abbruch. Im September soll der Ausruf nach drei Jahren Zwangspause endlich wieder auf der Münchner Theresienwiese erschallen.

Gefeiert wird das Münchner Oktoberfest bereits seit 1810, doch eine offizielle Eröffnungszeremonie samt Fassanstich gibt es erst seit 1950. „Erfinder“ war der damalige Münchner Oberbürgermeister Thomas Wimmer. Einer Legende nach soll der Schottenhamel-Wirt, in dessen Festzelt der Anstich bis heute stattfindet, den Bürgermeister mit seiner Kutsche aufgelesen haben, nachdem dieser seine verpasst hatte. Der Wirt habe Wimmer vorgeschlagen, in diesem Zuge auch gleich das Fass anzustechen. Tatsächlich war die Aktion von langer Hand geplant und Wimmer hatte zahlreiche Pressevertreter eingeladen. Womöglich wollte er Hemdsärmeligkeit demonstrieren und der Bevölkerung des Nachkriegsdeutschlands suggerieren, dass es sich auch für vermeintlich niedere Arbeiten nicht zu schade sein soll. Für Wimmer war der erste Anstich tatsächlich harte Arbeit: Sage und schreibe 19 Schläge brauchte er, bis er endlich „O‘ zapft is!“ rief – bis heute der Negativrekord.

Über die Jahre verbesserte Wimmer seine Technik jedoch, sodass er den Anstich auch nach der Wahl Hans-Joachim Vogels übernahm. Erst nach Wimmers Tod eröffnete Vogel per Fassanstich die Wiesn. Der SPD-Politiker schlug sich wacker – nur bei seinem letzten Anstich 1971 spritzte eine Fontäne aus dem Fass und setzte die Anwesenden unter Wasser, pardon, Bier. Unangefochtener Pleitenkönig dürfte Erich Kiesl sein. Bei seinem ersten Anstich vergaß Kiesl gar den Ausruf „O‘ zapft is!“, bei einer anderen Eröffnung rief er vor lauter Aufregung „I zapft os!“ (manchen Quellen zufolge auch „O‘ batzt is“). Kiesl begründete auch die Tradition, dass der bayrische Ministerpräsident die erste Maß erhält, nachdem er dem damaligen Freistaatsoberhaupt Franz-Josef Strauß den Krug in die Hand drückte. Strauß selbst war allerdings passionierter Weintrinker. Auf dem Oktoberfest tauschte er aber erst spätabends und in kleiner Runde das Bier Gerüchten zufolge gegen Rebsaft.

Meister in Sachen Fassanstich war Christian Ude, der das Bier 2005 erstmals nach nur zwei Schlägen zum Fließen brachte. Ude durfte auch so viele Anstiche durchführen wie kein anderer – insgesamt 20. Sein Nachfolger Dieter Reiter brauchte zwischen 2015 und 2019 ebenfalls nur zwei Schläge. Ob er seine Form nach den pandemiebedingten Pausen 2020 und 2021 halten kann, wird sich am 17. September zeigen, wenn es auf der Wiesn 2022 wieder „O‘ zapft is!“ heißt.

Für die Gäste dürfte die Zahl der Schläge aber nur eine untergeordnete Rolle spielen: Hauptsache, das Bier fließt wieder.

 

TITELFOTO: © Michael-Lucan-Wikimedia-Commons-(CC-BY-SA-3.0) | BILDLEGENDE: "O´zapft is" rief natürlich auch Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter 2017 ins Mikro.