Ein Unternehmen der DGL Gruppe

Von Hobby-Brauern zu regionalen Kreativ-Erzeugern

Was den Kölnern ihre „Stange“, ist den Münsteranern ihre „Finne“. Gemeint ist damit eine Flasche oder ein Glas Bier – man trinkt also eine „Finne“ Bier. Bei der Namensfindung für ihre gleichnamige Brauerei haben sich Florian Böckermann und Frank Sibbing von der lokalen Mundart inspirieren lassen und brauen seit 2016 kreative Biere in Bio-Qualität.

Seit ihrem BWL-Studium kennen sich Böckermann und Sibbing, die sich bereits vor der Gründung ihrer Brauerei Finne in ihrer Freizeit dem Brauen von Bier gewidmet haben. Während einer USA-Reise verlor Florian Böckermann sein Herz an die dortige Craft-Bier-Szene und kam mit einer Idee zurück nach Münster, von der auch Frank Sibbing direkt überzeugt war: Eine eigene kleine Brauerei für kreative Biere sollte es sein. Florian Böckermann erinnert sich gerne: „Hier gibt es, damals wie heute, lediglich ein paar kleinere Brauereien. Der regionale Bierkonsum wird hier im Münsterland mit etwa 15 Prozent durch lokale Brauereien abgedeckt – das ist eher gering. Für uns war das der Anlass zu sagen: Da ist noch Platz für uns, da können wir etwas bewegen! Und so kam eins zum anderen …“

„Gypsy-Brauer“ auf Erfolgskurs

2016 bauten Florian Böckermann und sein Gründungspartner Frank Sibbing im Münsteraner Kreuzviertel schließlich ihre eigene kleine Brauerei auf. Dort brauen sie nach wie vor regelmäßig kleinere Sude und testen sie dann für den Ausschank vor Ort. Ergänzt wird das Entwicklerteam um Brauer Jörn, „unser wandelndes Bierlexikon“, fügt Finne-Gründer Böckermann hinzu. „Er lässt sich für seine Kreativ- und Spezialbiere von Craft-Bier-Brauern aus der ganzen Welt inspirieren. Jörn weiß immer, welche Bierstile im Trend liegen und hat als Braumeister schon zahlreiche Rezeptideen für neue Finnen entwickelt.“ Das Grundprinzip für jedes „Finne“ ist jedoch immer dasselbe, denn „wir haben uns auf die Fahne geschrieben, hochwertige Biere zu produzieren, kreativ und nachhaltig zu sein – in Bio-Qualität mit höchsten Ansprüchen an unsere Rohstoffe. Aktuell sind wir aber noch als ‚Gypsy-Brauer‘ unterwegs. Heißt, dass wir uns auf anderen Anlagen einmieten, um dort unsere Biere zu produzieren“.

Konzepte hinter den Bieren

Bei ihren Bio-Craft-Bieren unterscheidet die Brauerei Finne drei verschiedene Produktbereiche. Zum einen sind da die Klassiker, die von den „Finnen“ durch ihre neue Interpretation zu klassischen Begleitern im Alltag gemacht werden. Dazu zählt neben dem „Finne Bio Helles“ mit einem würzigen und leicht süffigen Geschmack auch das „Finne Bio Pils“, das „ Finne Bio Natur Radler“ und das alkoholfreie „Beach Brew“. Das Helle und Pils gibt es auch vom Fass, denn „wir möchten damit auch die Gastronomen ansprechen. In Münster gibt es schon einige Betriebe, die unser Helles oder unser Pils ausschenken“, sagt Böckermann.

Weiter im Portfolio geht es mit den Kreativ-Bieren: Pale Ale, IPA und Scottish Ale. Hierfür verwendet man bei der Brauerei Finne besondere Malz- und Hopfensorten. „Damit sind wir sehr spezifisch unterwegs“, so Böckermann.

Abgerundet wird das Sortiment von saisonalen Bieren. Für jede Jahreszeit – und Karneval – wird ein bestimmtes Bier gebraut. Maibock, Summer Ale, Winterbock und das „Don’t worry, be happy Ale“ – ein Cream Ale, eine Art Vorgänger vom Kölsch. On top kommen noch die ganz spezifischen Biere, die eigens im Finne-Pub ausgeschenkt werden.

Das Produktportfolio der Finne Brauerei umfasst bereits viele unterschiedliche Sorten.
Foto: © Kerstin Niehoff

„Mit unserer Marke stehen wir für Vielfalt! Wir möchten sowohl die klassischen Biertrinker mit unserem Angebot abholen, aber auch mit unseren kreativen Bieren mit mehr Hopfen und Malz punkten, die sich für besondere Anlässe eignen.“

Zukunftspläne schmieden

Derzeit liegt der Vertriebsschwerpunkt der Finne Brauerei hauptsächlich in Münster und im Münsterland. Vermehrte Lieferungen nach Niedersachsen, Köln und Ostwestfalen bestätigen den positiven Absatztrend der kreativen Brauer aus Münster, die ihre Erzeugnisse außerdem im eigenen Online-Shop vertreiben.

Für Florian Böckermann und sein Team steht der Kurs für die Zukunft fest: „Wir arbeiten intensiv an unserem Plan eine eigene, größere Brauerei zu bauen. Damit gehen wir unseren Weg weiter, denn 2021 haben wir zum ersten Mal im Absatz die 2.000 Hektoliter geknackt. Alle sind hochmotiviert eventuell bis 2023 unsere eigene, richtige Brauerei hier im Münsterland zu haben.“ Man sei zudem in Gesprächen mit einem regionalen Bauern aus dem Münsterland, bei dem die Finne-Brauerei Bio-Gerste anbauen möchte. So will die Finne Brauerei ihren lokalen Gedanken ausweiten und die Möglichkeiten einer Kreislaufwirtschaft, die eine Brauerei bietet, ausschöpfen.

Münsteraner Finne GmbH
Kerßenbrockstraße 8, 48147 Münster
Tel.: 0251 74867004
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www.finne-brauerei.de

TITELFOTO: © Kerstin Niehoff | BILDLEGENDE: Das Team der Finne Brauerei aus Münster