Die DGL GmbH & Co. KG (kurz DGL - Deutsche Getränke Logistik) ist ein im Jahr 2019 gegründetes Joint Venture der Radeberger Gruppe KG und der Brauerei C. & A. Veltins GmbH & Co. KG.

Unter dem gemeinsamen Dach bündelt die DGL-Unternehmensgruppe ihre Kräfte und schafft damit ganzheitliche 360-Grad-Lösungskonzepte rund um die Voll- und Leergutlogistik mit regionalen Schwerpunkten in Berlin/Brandenburg, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Schleswig-Holstein.

Als zukunftsorientierter, leistungsfähiger und produktneutraler Streckenlogistiker bietet die DGL ihren Kunden und Partnern eine umfassende Produkt- und Dienstleistungspalette und ist damit die ideale Plattform für eine moderne Logistik.

Ausgangspunkt aller Leistungen der DGL sind die stark in den Regionen verwurzelten Gesellschaften. Zu ihren Geschäftsfeldern gehören der Handel, die Gastronomie, der Getränkefachgroßhandel sowie Speditions- und Logistikdienstleistungen.

Ein Unternehmen der DGL Gruppe

20. November 2024

Alles, nur keine Weintrauben

Fruchtweine sind bunt, vielfältig und lecker

Herbstzeit ist Erntezeit ist Weinzeit. Wenn es draußen langsam herbstlich wird, haben edle Tropfen Hochkonjunktur. Fruchtweine haben in vielen Teilen Europas eine lange Tradition und werden auch in Deutschland immer beliebter.

Wann ist ein Wein ein Wein?

Der Ausdruck „Wein“ bezeichnet das Erzeugnis, das ausschließlich durch vollständige oder teilweise alkoholische Gärung der frischen, auch eingemaischten Weintrauben oder des Traubenmostes gewonnen wird. So sagt es die EU-Verordnung 1308/2013. Oder kürzer: Wein ist ein alkoholisches Getränk aus vergorenem Traubensaft.

Wein aus anderen Früchten gibt es also gar nicht? Doch natürlich, Fruchtweine gehören schließlich zu den ältesten alkoholischen Getränken der Welt. Griechen, Römer und Germanen genossen vergorene Fruchtsäfte mit oder ohne Zusatz von Honig und stellten Wein unter anderem aus Äpfeln, Datteln und Feigen her.

Wein aus anderen Früchten gibt es also gar nicht? Doch natürlich, Fruchtweine gehören schließlich zu den ältesten alkoholischen Getränken der Welt. Griechen, Römer und Germanen genossen vergorene Fruchtsäfte mit oder ohne Zusatz von Honig und stellten Wein unter anderem aus Äpfeln, Datteln und Feigen her.

Wein aus der Lieblingsfrucht: Auswahl und Mischung bestimmen den individuellen Charakter.
Foto: © VdFw

Zwischen Tradition und Trend – Fruchtweine in Deutschland

Apfel-, Birnen-, Beeren- und Steinobstweine liegen im Trend. Für die letzten fünf Jahre vermeldet der Verband der deutschen Fruchtwein- und Fruchtschaumwein-Industrie e.V. einen Umsatzanstieg um rund 18 Prozent.

Rund 103,6 Millionen Liter Apfelwein, Fruchtwein und fruchtweinhaltige Getränke wurden in Deutschland im Jahr 2023 in Eigenkelterung hergestellt. Nach Schätzungen des Verbands gibt es in Deutschland circa 200 Betriebe, die Apfel-, Fruchtwein und verwandte Produkte anbieten, darunter viele kleine, regionale Keltereien.

Obstbauern kelterten zu große Erntemengen ursprünglich als Nebenprodukt und für den Eigenbedarf. Längst hat sich jedoch auch die industrielle Herstellung etabliert.

Obst mit (moderaten) Umdrehungen

Aus nahezu allen Früchten lässt sich Wein keltern. Neben dem besonders aus Hessen und der Rhein-Main-Region bekannten „Ebbelwoi“ aus Äpfeln können Birnen, Kirschen, verschiedenste Beeren, Steinobst wie Marillen oder Pflaumen sowie Exoten wie Mango oder Passionsfrucht die Obst-Basis bilden.

Die Produktion von Fruchtwein ähnelt der anderer alkoholischer Getränke. Klassisch ist die Maischegärung, bei der die gemahlenen Früchte zunächst durch Zusatz von Hefe vergoren, dann gepresst und anschließend weiter vergoren werden, bis der gewünschte Alkoholgehalt erreicht ist. Je nach ausgewählter Frucht werden im Prozess Wasser und/oder Zucker zugesetzt, um ein geschmacklich rundes Ergebnis zu erzielen.

Kleines Segment, große Vielfalt

Die heute im Markt trendenden Fruchtweine sind dabei weit weg von „nur süß“ (Vorurteil Beerenweine) oder „viel zu sauer“ (Vorurteil Apfelwein). Vielmehr bieten sie eine große geschmackliche Vielfalt. Ob aus Kernobst, Steinobst, Beerenobst oder Wildfrüchten – jeder Nicht-Trauben-Wein hat seinen eigenen Charakter und seine besondere Note. Im Gegensatz zum klassischen (Trauben-)Wein, der eigentlich gar nicht nach Weintrauben schmeckt, sondern über seine primären wie sekundären Aromen punktet, bleibt der typische Fruchtcharakter im Duft und Geschmack erhalten.

Mit ihrer moderaten Restsüße und einem Alkoholgehalt, der in der Regel mit 5,5 bis 9 Volumenprozent unterhalb dem klassischen Weins liegt, sind Fruchtweine außerdem eine leichte Alternative im Sinne eines bewussten Alkoholkonsums.

Raus aus der Nische

Trotz steigender Umsatzzahlen führen Fruchtweine gemessen am Gesamt-Weinmarkt in Deutschland nach wie vor ein Schattendasein – zu Unrecht. Modern und in attraktiver Vielfalt bringen sie Abwechslung und neue, intensiv-frische Geschmackerlebnisse. Ob pur, gespritzt oder gemixt verdient die eigene Weinkultur allemal eine Chance.

Traditionell serviert: der hessische "Ebbelwoi"
aus dem Steingut-Bembel und dem gerippten Apfelweinglas.
Foto: © VdFw

Ebbelwoi, Most oder Viez Apfel geht immer

Der Apfel ist mit Abstand das beliebteste Obst in Deutschland – und auch vergoren ist er ein Genuss. Klassischer Apfelwein entsteht aus Äpfeln mit einem hohen Säuregehalt und festem, saftigen Fruchtfleisch. Die Auswahl und Mischung der gekelterten Sorten führt zum besonderen Charakter einer jeden Abfüllung. Je nach Region sind Apfelweine sauer oder süß, klar oder trüb, es gibt sie pur oder gespritzt, frisch vom Fass, in Flaschen oder Dosen.

In Deutschland gilt vor allem Hessen als „Apfelweinland“, trinkt man hier doch vom „Stöffche“, wie der Hesse seinen „Ebbelwoi“ liebevoll auch nennt, zehn Mal soviel wie im Rest der Republik. Doch auch im Saarland und in Baden-Württemberg wird traditionell Apfelwein hergestellt, hier unter den Bezeichnungen „Viez“ bzw. „Most“. Etwas stärker präsentiert sich der Apfeltischwein als ostdeutsche Spezialität: Durch Beifügung von Zucker zum gärenden Most steigt der Alkoholgehalt auf acht bis zehn Volumenprozent – während sich der klassische Apfelwein mit 5 bis 6,5 Volumenprozent „begnügt“.

Perlender Genuss – eine Empfehlung von Holger Kautz (Sommelier IHK)

„Fruchtige Alternativen gibt es natürlich auch zu Sekt und Prosecco. Der alkoholfreie Apfel-Secco vom Weingut Köbelin besticht durch seine frische Säure und den intensiven Apfelgeschmack, der an frische Herbstäpfel erinnert. Sehr erfrischend als Aperitif, aber auch in Kombination mit Salaten à la Caesar oder Ziegenkäse ein echter Genuss.“


Foto: © H. Kautz

 

TITELFOTO: © VdFw | BILDLEGENDE: Wein ist nicht gleich Wein ... Von klassisch bis ausgefallen, von Steinobst bis Südfrucht bieten Fruchtweine eine fazinierende Bandbreite an Aromen.