Die DGL GmbH & Co. KG (kurz DGL - Deutsche Getränke Logistik) ist ein im Jahr 2019 gegründetes Joint Venture der Radeberger Gruppe KG und der Brauerei C. & A. Veltins GmbH & Co. KG.

Unter dem gemeinsamen Dach bündelt die DGL-Unternehmensgruppe ihre Kräfte und schafft damit ganzheitliche 360-Grad-Lösungskonzepte rund um die Voll- und Leergutlogistik mit regionalen Schwerpunkten in Berlin/Brandenburg, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Schleswig-Holstein.

Als zukunftsorientierter, leistungsfähiger und produktneutraler Streckenlogistiker bietet die DGL ihren Kunden und Partnern eine umfassende Produkt- und Dienstleistungspalette und ist damit die ideale Plattform für eine moderne Logistik.

Ausgangspunkt aller Leistungen der DGL sind die stark in den Regionen verwurzelten Gesellschaften. Zu ihren Geschäftsfeldern gehören der Handel, die Gastronomie, der Getränkefachgroßhandel sowie Speditions- und Logistikdienstleistungen.

Ein Unternehmen der DGL Gruppe

05. Januar 2024

Winterbock - Die kalte Jahreszeit in der Flasche

Auf nicht wenigen Etiketten von Bockbieren finden sich Abbildungen von gehörnten Geißböcken. Doch die Tiere haben mit dem Starkbier gar nichts zu tun! Und es ist auch nicht in Bayern entstanden …

Für lange Wege konzipiert

Vielmehr ist das Bockbier eine norddeutsche „Erfindung“. Schon im 14. Jahrhundert gehörte die Hansestadt Einbeck zu den Brauzentren im Norden. Da jeder Einbecker Vollbürger das Braurecht besaß, kamen in der Stadt rund 700 „Brauherren“ zusammen. Wobei der Begriff Brauherr erneut in die Irre führt, denn bis ca. 1500 war das Bierbrauen vorwiegend Frauensache.

Bei so vielen Braustätten wurde allerdings weit über den eigenen Bedarf Einbecks hinaus produziert. Der Rat der Stadt kaufte die überzähligen Bestände auf und sorgte für deren Vermarktung im gesamten Handelsgebiet der Hanse. Einbecker Biertrecks machten sich im 14. und 15. Jahrhundert auf nach Bremen, Hamburg, Lübeck, Landshut, München, Danzig, Königsberg, Riga, Dänemark und Amsterdam. Die älteste noch vorhandene Rechnung über den Verkauf von zwei Tonnen Einbecker Bier nach Celle ist auf den 28. April 1378 datiert.

Damit das Bier auf den langen Wegen nicht verdarb, brauten es die Einbecker:innen stärker ein – der höhere Malz- und geringere Wassergehalt machten es haltbarer und alkoholhaltiger. 

Prominenter Fan: Das "Ainpöckisch Bier" ging als 
Luthers Lieblingsbier in die Geschichte ein.
Foto: © Einbecker Brauhaus AG

Luthers Lieblingsbier auf dem Weg nach Bayern

Als Martin Luther 1521 auf dem Reichstag zu Worms ein Becher Einbecker Bier gereicht wurde, soll er gelobt haben: „Der beste Trank, den einer kennt, der wird Einbecker Bier genennt.“ Auch auf seiner Hochzeit mit Katharina von Bora wurde die Spezialität serviert.

Ebensolchen Anklang fand das Starkbier aus dem Weserbergland bei den bayerischen Herzögen, der Import wurde ihnen allerdings auf die Dauer zu kostspielig. Herzog Wilhelm V. ließ daher in München ein eigenes Hofbräuhaus errichten, um Bier nach Einbecker Vorbild zu brauen. Als das nicht so recht gelang, warb man 1612 kurzerhand den Einbecker Braumeister Elias Pichler ab. Fortan wurde in München „Ainpöckisch (Einbecker) Bier“ gebraut. Aus dem ursprünglichen Namen wurde bald verkürzt das Ainpöck, in der Münchner Mundart Oanpock und schließlich das Bockbier.

Besondere Jahreszeit, besonderes Bier

Bockbier ist mithin die ältere Bezeichnung für Starkbiere, die heute einen Stammwürzegehalt von mindestens 16 % aufweisen müssen, ab 18 % Stammwürze spricht man vom Doppelbock. Der Alkoholgehalt von Bockbieren liegt in der Regel bei 6 bis 7 %, ihr Geschmack ist malzbetont, süßlich und vollmundig. Es gibt sowohl helle als auch dunkle, sowohl ober- als auch untergärige Bockbiere.

Biergenuss an kalten Tagen:
Kräftig und würzig ist der Winterbock perfekt für die dunkle Jahreszeit
Foto: © Gary / stock.adobe.com

Für die kalte Jahreszeit, wenn die Tage kürzer und die Temperaturen niedriger werden, bringen viele Brauereien spezielle Winterbock-Biere auf den Markt. Auch hier gibt es unterschiedliche Ausprägungen, es eint sie aber ihre saisonale Verfügbarkeit und ihre Beliebtheit rund um die Weihnachtszeit.

Saisonal wurden Bockbiere schon früher in den Klöstern gebraut und sollten mit ihrem hohen Malzgehalt in den Fastenzeiten Energie und Kraft spenden. Da lange Zeit nicht nur vor Ostern, sondern auch in der 40-tägigen Zeit von St. Martin bis Weihnachten gefastet wurde, lässt sich der Winterbock auf diese Tradition zurückführen.

Die besondere Geschichte vom Eisbock

Der Legende nach soll in einem Winter um 1890 ein fränkischer Brauereigeselle in Kulmbach mehrere Fässer mit Bockbier über Nacht im Freien vergessen haben. Der Inhalt gefror zum großen Teil, der Lehrmeister schimpfte und wies den Unglücksraben an, das Eis zu zerschlagen und die Reste zu trinken. Diese erwiesen sich überraschenderweise als durchaus lecker: Ein flüssiger Bockbier-Extrakt mit kräftigem Geschmack und hohem Alkoholgehalt war übrig geblieben.

Ob so oder doch anders entstanden, ist der Eisbock heute eine besondere Bierspezialität, bei der das fertige Bier – Ausgangsprodukt ist zumeist ein Bockbier – vereist und das gefrorene Wasser entfernt wird. Alkohol, Aroma- und Geschmacksstoffe kommen so konzentriert zur Geltung.

Bockbier - ein Starkbier mit zahlreichen Variationen
Foto: © SnowElf / stock.adobe.com

Das stärkste Bier der Welt

Durchschnittlich hat ein Eisbock einen Stammwürzegehalt von rund 25 %. Der Vorgang des Wasserentzugs durch Gefrieren kann allerdings unterschiedlich oft wiederholt werden. Auf die Spitze getrieben hat es die Brauerei Schorschbräu im fränkischen Gunzenhausen: Nach der uralten Eisbock-Methode verbunden mit außergewöhnlich langer Lagerung entstehen hier die nach eigener Aussage stärksten Biere der Welt. Ganz vorne: Das „Schorschbock 57“ mit einem Alkoholgehalt von sagenhaften 57 %, das dennoch streng nach den Vorgaben des deutschen Reinheitsgebots hergestellt wird. Noch stärker sind nur Bier-Spirituosen-Gemische wie beispielsweise das schottische „Brewmaster Snake Venom“ mit einem Alkoholgehalt von 67,5 %.

 

TIPP: BRAUEREIFÜHRUNG UND STADTMUSEUM EINBECK

 

Noch heute dreht sich in Einbeck vieles rund ums Bier. Ein Bierpfad durch die hostorische Altstadt vermittelt Wissen zum regionalen Gerstensaft ebenso wie die Bierausstellung im StadtMuseum.

Und auch die Einbecker Brauhaus AG widmet sich ihrer besonderen Geschichte. Eine Brauereiführung oder eine Sudhausführung zeigen: "Ohne Einbeck gäb´s kein Bockbier".

 

TITELFOTO: © Einbecker Brauhaus AG | BILDLEGENDE: Ohne Einbeck gäb´s kein Bockbier: Die Ursprünge der Bierspezialität liegen im Norden.