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Die DGL GmbH & Co. KG (kurz DGL - Deutsche Getränke Logistik) ist ein im Jahr 2019 gegründetes Joint Venture der Radeberger Gruppe KG und der Brauerei C. & A. Veltins GmbH & Co. KG.

Unter dem gemeinsamen Dach bündelt die DGL-Unternehmensgruppe ihre Kräfte und schafft damit ganzheitliche 360-Grad-Lösungskonzepte rund um die Voll- und Leergutlogistik mit regionalen Schwerpunkten in Berlin/Brandenburg, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Schleswig-Holstein.

Als zukunftsorientierter, leistungsfähiger und produktneutraler Streckenlogistiker bietet die DGL ihren Kunden und Partnern eine umfassende Produkt- und Dienstleistungspalette und ist damit die ideale Plattform für eine moderne Logistik.

Ausgangspunkt aller Leistungen der DGL sind die stark in den Regionen verwurzelten Gesellschaften. Zu ihren Geschäftsfeldern gehören der Handel, die Gastronomie, der Getränkefachgroßhandel sowie Speditions- und Logistikdienstleistungen.

Ein Unternehmen der DGL Gruppe

08. Oktober 2025

"Immer wieder neu denken“

Auf ein Bier mit Bernard Krone und Markus Rütters

Ein Kontrast, der größer kaum sein könnte: Im KRONE-Museum stehen historische Traktoren, wenige Meter entfernt der erste vollelektrische Lkw der DGL-Unternehmensgruppe. In Spelle trafen sich mit Markus Rütters und Bernard Krone zwei Unternehmerpersönlichkeiten auf ein Bier – und ein gutes Gespräch.

Im Zeichen guter Partnerschaft

Beide kennen sich gut: Markus Rütters, CEO der Deutschen Getränke Logistik GmbH & Co. KG (DGL), und Bernard Krone, Aufsichtsratsvorsitzender der KRONE GRUPPE (KRONE), arbeiten seit Jahrzehnten zusammen.

Markus Rütters:
„Unsere Zusammenarbeit fing an, als wir um das Jahr 2004 eine Lösung suchten, den großen Fuhrpark der Westdeutschen Getränke Logistik (WGL) auch in der Nebensaison auszulasten. Bei euch habe ich schnell gemerkt: Ihr hört uns zu und seid daran interessiert, Systeme gemeinsam weiterzuentwickeln.“

Bernard Krone:
„Völlig richtig. Wir wollen das Zuhör-Unternehmen sein, in allen Branchen. Der Kunde versteht wie kein anderer sein Geschäftsmodell, seine Be- und Entladesituation, seine Fahrtvoraussetzungen. Wir liefern dafür robustes Equipment – ohne lange Diskussionen.“

Markus Rütters:
„Und das Versprechen löst ihr auch ein. Das Ergebnis war ein nutzlastoptimierter und leichterer Auflieger mit Zertifikat ‚Code XL & Getränkeeignung‘, Hebebühne, Edscha-Verdeck und Querbalken für die Ladungssicherung von Getränken – exakt auf unsere Anforderungen zugeschnitten. Dieser Anspruch an partnerschaftlich-pragmatische Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern eint unsere Unternehmen über das Geschäftliche hinaus.“

Die Performance passt – beiderseits

1906 als Schmiede- und Handwerksbetrieb gegründet, ist das Speller Familienunternehmen KRONE unter der Führung des vierten Bernard Krone heute eine international agierende Unternehmensgruppe für Landmaschinen und Nutzfahrzeuge. Die sehr breit aufgestellte Nutzfahrzeugsparte zählt mit unterschiedlichen Marken zu den größten Herstellern von Lkw-Anhängern und Sattelaufliegern in Europa.

Die DGL-Unternehmensgruppe ist Marktführer im deutschen Getränkegroßhandel und Spezialist für Speditions- und Logistikkonzepte. Sie beliefert den Lebensmittelhandel, den Fachgroßhandel und die Gastronomie zuverlässig mit Getränken – und benötigt dafür unter anderem auch langlebige Auflieger. Allein in den vergangenen 20 Jahren bestellten die Gesellschaften der DGL eine hohe dreistellige Zahl an KRONE-Aufliegern.

Markus Rütters:
„Getränketransporte gehen oft an die Nutzlastgrenze, das muss ein Trailer bei uns über Jahre aushalten – die KRONE-Auflieger tun es. Wenn wir Aufträge zu vergeben haben, vergleichen wir natürlich alle Anbieter. In aller Regel überzeugt KRONE als Marktführer mit dem besten Angebot. Hinzu kommt: Der stets schnelle und direkte Austausch mit KRONE – auch im Aftersales-Bereich – ist ein echter USP. Für langwierige Gespräche über mehrere Entscheidungs- und Hierarchiestufen mit mehreren Abstimmungsschleifen haben wir im Tagesgeschäft schlichtweg keine Zeit.“

Bernard Krone:
„Der Wunsch, dem Kunden zu helfen und Herausforderungen gemeinsam zu lösen, liegt tief in der KRONE-DNA und kommt nicht zuletzt aus der Landtechnik: Wenn in der Erntesaison an den Fahrzeugen etwas nicht funktioniert, ist nicht wichtig, wer schuld ist, sondern nur, dass sie schnell wieder aufs Feld kommen. In der Nutzfahrzeugsparte agieren wir genauso.“

Ökologisch & ökonomisch nachhaltig

Als über viele Jahre belastbar hat sich so auch die Partnerschaft der DGL mit KRONE Trailer erwiesen. Beide Unternehmen sind offen für Innovationen und investieren in ressourcenschonende Lösungen sowie Elektrifizierung.

Bernard Krone:
„Die zuletzt für unsere Trailer entwickelte E-Achse kann die Sattelzugmaschine im Antrieb unterstützen und die CO2-Bilanz des Gesamtgespanns deutlich verringern. Sie fungiert als Range Extender für E-Sattelzüge, beim herkömmlichen Diesel als Fuel Saver.“

Markus Rütters:
„Ein spannender Ansatz. Für uns in der Getränkelogistik wäre aktuell das Gewicht das Problem, das bei einem Trailer mit elektrisch angetriebener Achse höher sein dürfte als bei einem konventionellen.“

Bernard Krone:
„Da hast du recht. Derzeit ist das System wohl noch eher für Volumen- als für Schwerlasttransporte attraktiv. Im E-Trailer-Bereich sind wir mitten in der EU-Genehmigungsphase. Bisher durfte ein gezogener Anhänger oder Auflieger nicht angetrieben sein. Aber die Entwicklung geht ja stetig weiter …“

Foto: © a|w sobott


Markus Rütters:

„Gewicht und Genehmigung sind die entscheidenden Stichworte. Politische Vorgaben sowie komplexe Förder- und Genehmigungsverfahren wirken derzeit jedoch eher als Hemmnis denn als Treiber für Innovation. Ein Beispiel: E-Zugmaschinen sind schwerer als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, ebenso Trailer mit elektrisch angetriebenen Achsen. Die Gewichtsgutschrift, die der Gesetzgeber gewährt, beträgt aber gerade einmal zwei Tonnen. Das gleicht das zusätzliche Gewicht nicht aus, wir verlieren also Nutzlast. Und wo Innovation zulasten der Nutzlast geht, hilft das weder dem Klima noch ist es im Sinne unserer Kunden wirtschaftlich vertretbar.“

Elektromobilität in der Praxis

Bernard Krone:
„Auch da sind wir uns einig. Ihr habt bei der DGL aber ja nun zunächst einmal eine elektrische Zugmaschine im Einsatz.“

Markus Rütters:
„Ja, nach zwei Jahren Wartezeit haben wir unseren vollelektrischen Lkw aus dem Hause Scania nun endlich auf dem Hof bzw. auf der Straße. Er steht hier heute sogar passend vor der Tür – natürlich mit einem KRONE-Auflieger. Erste Erfahrungen zeigen: klimaneutrale 410 Kilometer Reichweite mit Voll- oder Leergut sind möglich.“

Am Standort Dortmund wurde die Ladeinfrastruktur aufgebaut. High Power Charging-Ladesäulen füllen den Akku in knapp zwei Stunden.

Markus Rütters:
„Das ist schon toll – und vor allem, weil die Fahrzeuge in der Mehrweggetränkelogistik immer wieder auf den eigenen Betriebsgeländen enden, kostenseitig gut kalkulierbar. Im Fernverkehr ‚Auf Strecke‘ hingegen sind die Stromkosten an öffentlichen Ladestationen jedoch oft bis zu 50 Prozent höher – unternehmerisch schwer bis gar nicht kalkulierbar.“

Bernard Krone:
„Elektrifizierung ist ein mehrdimensionales Thema. Im Moment erleben wir eine Kombination aus Genehmigungsproblematik – da ist einfach zu viel Bürokratie im Spiel – und fehlender Infrastruktur. Aus der Ausrufung von Stichtagen entsteht noch keine Innovation – es braucht Zeit und Unterstützung. Aber wir brauchen eben die Elektrifizierung auch der gezogenen Einheiten und sind gerade intensiv in Feldversuchen unterwegs, um unseren Kunden auch wirklich belastbare Daten an die Hand geben zu können.“

Wie bindet man Fachkräfte?

Denn es braucht Erfahrungswerte. Und dafür braucht es Personal. Doch das ist gerade im Transportwesen schwer zu finden. Jährlich fehlen in Deutschland bis zu 100.000 Lkw-Fahrer, besonderer Mangel herrscht bei den Nachwuchskräften. Kann der Einsatz von E-Lkw ein Tool sein, um junge Menschen für den Kraftverkehr zu gewinnen?

Markus Rütters:
„Ich bin den neuen E-Scania schon selbst gefahren. Das Fahrgefühl ist extrem komfortabel, der Lkw ist flüsterleise und die Beschleunigung beeindruckend. Technikaffine junge Menschen lassen sich davon bestimmt – zumindest von der Modernität her – begeistern. Dass sie sich aber deswegen für den Beruf des Fahrers entscheiden, bezweifle ich. Dazu sind auch noch nicht genug Fahrzeuge auf der Straße.“

Bernard Krone:
„Das sehe ich auch so. Wenn es um die Attraktivität des Berufsbildes geht, spielt heute wohl nicht das Equipment die entscheidende Rolle. Auch die konventionellen Sattelzüge – und Trailer – in Deutschland sind hervorragend ausgestattet.“

Markus Rütters:
„Ja, es geht vielmehr um die persönlichen Lebensumstände. Fahrer gewinnen wir zum Beispiel aus dem klassischen Fernverkehr – weil sie bei uns im Nahverkehr arbeiten, abends zu Hause sind, nicht wegen des Lkws. Der ist mittlerweile auch im Nahverkehr ausgestattet wie ein Fernverkehrsfahrzeug, mit modernsten Fahrassistenzsystemen, mit ausreichend Platzangebot und sogar Kühl- Gefrierkombinationen.“

Bernard Krone:
„Im Fernverkehr sehe ich auch wieder massive infrastrukturelle Probleme. Schon mit dem Pkw sind lange Touren angesichts vieler Baustellen kein Vergnügen. Als Fernverkehrsfahrer ist man dann noch darauf angewiesen, einen sicheren Stellplatz für die Nacht zu finden, eine saubere Dusche …“

Foto: © a|w sobott

Nachwuchs dringend gesucht

Markus Rütters:
„Wenn man sich den Fahrerstand bei den bis 25-Jährigen anschaut, kann es einem tatsächlich angst und bange werden. Wir legen bei der DGL daher großen Wert auf die Ausbildung, sind aber – auch angesichts der äußeren Rahmenbedingungen – ehrlicherweise nur bedingt erfolgreich. Man darf nicht vergessen: Der Beruf des (Getränke-)Fahrers ist trotz aller technischen Unterstützung körperlich anspruchsvoll – ein Umstand, der für viele junge Menschen weder besonders attraktiv noch ein Anziehungsmagnet ist.“

Bernard Krone:
„Nachwuchsgewinnung ist immer ein Thema. Wir bilden viel selbst aus, und im Moment sind wir in der glücklichen Lage, alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen zu können. Wo es aber um spezialisierte Fachkräfte geht, beispielsweise in der Patentabteilung oder in der Entwicklung, kann die Besetzung offener Stellen jedoch auch mal schwierig sein.“

Markus Rütters:
„Als DGL-Unternehmensgruppe haben wir den Vorteil, dass insbesondere die Mehrweggetränkelogistik systemrelevant ist. Selbst während der Pandemie haben sich unsere Arbeitsplätze als krisensicher erwiesen – Getränke werden immer gebraucht! Wir bieten sichere Arbeitsplätze mit Perspektive und attraktiven Rahmenbedingungen und sind – unterstützt von unseren starken Gesellschaftern, der Radeberger Gruppe und der Brauerei Veltins – ein verlässlicher und attraktiver Arbeitgeber.“

Bernard Krone:
„Sicherheit bieten auch wir – schon allein durch unsere Größe. Wo die DGL mit modernen, gut ausgestatteten Fahrzeugen punktet, statten wir unsere Arbeitsplätze ebenso komfortabel aus, sind in der Industrie mit festen Arbeitsstrukturen beheimatet, in unseren Betrieben überwiegend tarifgebunden und zahlen darüber hinaus für die Region überdurchschnittlich gut.“

„Wir setzen Standards.“

Beide Unternehmen sind in den vergangenen Jahren gewachsen – miteinander und in ihren Märkten. Innovation und Investition gingen und gehen dabei stets Hand in Hand.

Bernard Krone:
„Wir haben über die vielen Jahre immer einen gemeinsamen Weg gefunden. Sicher ist man sich in den ersten Verhandlungen besonders beim Preis nicht immer sofort einig – das liegt in der Natur der Sache. Unser Ziel ist es immer, gemeinsam mit dem Kunden Lösungen zu finden. Oft werden das dann nicht Sonderlösungen für den einen Kunden, sondern es entwickeln sich daraus neue Standards für die Fahrzeugkategorie. So wie bei eurer Speziallogistik, die gleich zwei Logistikanforderungen auf einmal an den Auflieger stellt.“

Markus Rütters:
„Man mag es nicht unbedingt wissen, aber wir sind über die Borchers Transportlogistik NordWest als Teil der DGL-Unternehmensgruppe auch einer der größten Baumschulspediteure: Das heißt, dass hier Getränke- und Pflanzentransporte mit ihren jeweils spezifischen Anforderungen an Be- und Entladung und Ladungssicherung zu berücksichtigen sind. Da haben wir uns zusammengesetzt und zusammen ein Produkt entwickelt, das Marktreife erlangt hat. Und wenn sich etwas ändert – kommen etwa neue Materialien auf den Markt – dann setzt man sich einfach wieder zusammen und spricht darüber. Diese Partnerschaft lebt davon, dass beide Seiten immer wieder neu denken.“

Investitionen mit Weitblick

Das gilt bei KRONE auch für alle Investitionen. Im Validierungszentrum KRONE Future Lab in Lingen werden die Produktentwicklungen der Landtechnik wie der Nutzfahrzeugsparte unter Simulierung realer Einsätze auf Herz und Nieren – und auf ihre Lebensdauer – geprüft und technische Innovationen vorangetrieben.

Mit der Übernahme von Anteilen der Schwarzmüller Gruppe und einer damit einhergehenden strategischen Partnerschaft hat die KRONE Nutzfahrzeug Gruppe ihr Produktportfolio nochmals deutlich erweitert.

Bernard Krone:
„Wir sind heute Europas Komplettanbieter – vom Kühlkoffer bis zum Tieflader.“

Im Landmaschinenbereich expandiert das Unternehmen aktuell verstärkt in die USA und erhöht dort die Fertigungskapazitäten. Bei der Tochtergesellschaft KRONE Nordamerika ist ein fast 100-köpfiges Vertriebs- und Serviceteam beschäftigt.

Bernard Krone:
„Das ist eine über viele Jahre gereifte Investitionsentscheidung. Mittlerweile sind die USA nach der DACH-Region unser stärkster Markt. Unsere Maxime, lokal zu investieren, in Deutschland wie anderswo, hat sich angesichts der aktuellen (Zoll-)Situation als richtig erwiesen.“

Kontinuierliche Innovations- und Investitionsbereitschaft zeichnet auch die DGL-Unternehmensgruppe aus. Zu Beginn des Jahres gingen die neuen Logistikdrehscheiben in Bremen und Hannover-Langenhagen ans Netz, derzeit hat die DGL die Kapazitäten in der Mehrweglogistik erneut stark erweitert: Mit Querfurt (bereits seit 01.08.) und Geesthacht (zum 01.10.) kommen zwei weitere Logistikstandorte hinzu.

Markus Rütters:
„Vier neue Standorte in einem Jahr – das ist echtes Wachstum. Außerdem investieren wir in neue Technologien, den Ausbau und die Vereinheitlichung unserer IT-Struktur, in die Automatisierung nicht nur der Leergutsortierung, den Aufbau neuer und die Modernisierung bestehender Standorte …“

Im vergangenen Jahr verständigte die DGL sich mit den Handelshäusern EDEKA und Kaufland auf eine langfristig angelegt Partnerschaft in der Voll- und Leergutlogistik.

Foto: © a|w sobott

Markus Rütters:
„Gerade in den Verwerfungen des Marktes sind Investitionen in unsere Netzwerkstruktur enorm wichtig. Da wird sich in den nächsten fünf Jahren noch einiges tun … Wichtig ist aber auch: Das System bleibt offen – wir bleiben flexibel und unabhängig. Deshalb blicken wir zuversichtlich auf das, was kommt – auch dank großartiger Partner wie KRONE.

Bernard, danke für das Gespräch! Ein Prosit – und darauf, dass wir immer wieder neu denken.“

 

TITELFOTO: © a|w sobott