Die DGL GmbH & Co. KG (kurz DGL - Deutsche Getränke Logistik) ist ein im Jahr 2019 gegründetes Joint Venture der Radeberger Gruppe KG und der Brauerei C. & A. Veltins GmbH & Co. KG.

Unter dem gemeinsamen Dach bündelt die DGL-Unternehmensgruppe ihre Kräfte und schafft damit ganzheitliche 360-Grad-Lösungskonzepte rund um die Voll- und Leergutlogistik mit regionalen Schwerpunkten in Berlin/Brandenburg, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Schleswig-Holstein.

Als zukunftsorientierter, leistungsfähiger und produktneutraler Streckenlogistiker bietet die DGL ihren Kunden und Partnern eine umfassende Produkt- und Dienstleistungspalette und ist damit die ideale Plattform für eine moderne Logistik.

Ausgangspunkt aller Leistungen der DGL sind die stark in den Regionen verwurzelten Gesellschaften. Zu ihren Geschäftsfeldern gehören der Handel, die Gastronomie, der Getränkefachgroßhandel sowie Speditions- und Logistikdienstleistungen.

Ein Unternehmen der DGL Gruppe

05. Oktober 2022

Gemeinsam für die Genussregion

Verein „Feinheimisch“ fördert Produkte aus Schleswig-Holstein

Von Fischbrötchen bis Sterneküche, von Deichlamm bis Whisky: Die kulinarische Bandbreite in Schleswig-Holstein ist enorm – allerdings noch nicht allen bekannt. Feinheimisch will das ändern: Der Verein aus Gastronomen, Produzenten, gewerblichen und privaten Förderern hat es sich zum Ziel gesetzt, schleswig-holsteinische Produkte bekannter zu machen und auf die Teller zu bringen. Gastronomen und Produzenten profitieren dabei von dem großen Netzwerk des Vereins, während Einheimische wie Touristen sicher sein können, dass das Vereinslogo sie zu den besten Produkten und Restaurants des Bundeslands führt – ein echter Gewinn für alle Genießer.

Landestypische Snacks werden natürlich auch im Feinheimisch-Netzwerk serviert.
Foto: © Moby

Breites Bündnis

2007 schlossen sich sieben Gastronomen zu Feinheimisch zusammen. Ihr Ziel war es, mehr regionale Zutaten zu verarbeiten und zu servieren. „Damals war das Thema Regionalität noch nicht so im Bewusstsein der Menschen“, erklärt Imke von Emden, Leiterin der Feinheimisch-Geschäftsstelle in Kiel. „Dabei haben wir tolle Produkte in Schleswig-Holstein.“ Dies führte unter anderem zu der absurden Situation, dass eine regionale Spezialität wie das Salzwiesenlamm nach Frankreich exportiert wurde, während im Land der Deiche Lammfleisch aus Neuseeland auf den Teller kam – mit allen Folgen für die Umwelt. „Wir möchten, dass regionale Produkte eine höhere Wertschätzung erfahren, zumal diese nur kurze Transportwege haben und die Wertschöpfung im Land lassen“, so Imke von Emden.

Bald schlossen sich erste Produzenten den Feinheimisch-Gastronomen an. Hinzu kommen gewerbliche Förderer, die in der Region verankert sind und die Idee unterstützen – darunter auch die DORN Biervertriebsgesellschaft mbH und nun die Essmann Gastronomie Service GmbH. Zu den gewerblichen Förderern zählen beispielsweise Rechtsanwälte oder Makler, oder aber auch Produzenten, die Produkte verarbeiten, die nicht aus Schleswig-Holstein kommen können, wie Kaffeeröstereien. Mittlerweile gehören dem Verein 36 Gastronomen, 75 Produzenten und 55 gewerbliche Förderer an – plus knapp 400 private Förderer. „Jeder kann ein privater Förderer werden“, erklärt Imke von Emden, „man muss nicht aus Schleswig-Holstein kommen. Wir haben Mitglieder aus allen Bundesländern und auch aus dem Ausland.“ Seit der Corona-Pandemie sei das Interesse an dem Verein noch einmal deutlich gewachsen: „Viele Menschen haben sich erstmalig Gedanken gemacht, woher ihr Essen eigentlich kommt. Und sie haben festgestellt, dass schnell nicht mehr alles verfügbar ist und dass die Lieferketten lang, sensibel und kompliziert sind“, so Imke von Emden.

Die Mitglieder von Feinheimisch bieten feine Küche
mit Produkten aus der Region.
Foto: © Björn Weinbrandt

Regional mit Auszeichnung

Gastronomen, die sich für eine Mitgliedschaft interessieren, müssen zwei Kriterien zwingend erfüllen: Mindestens 60 Prozent aller verwendeten Produkte müssen aus der Region stammen und es darf kein Convenience-Food zum Einsatz kommen. 100 Prozent regional sei nicht realistisch, verdeutlicht Imke von Emden: „Im Winter würde da kaum etwas auf der Speisekarte stehen. Aber 60 Prozent sind auch nicht so leicht, da muss man sich schon anstrengen.“ Für einige Produkte gibt es Ausnahmen, beispielsweise Sojasauce, die sich so gut wie gar nicht selbst herstellen lässt, oder Pasta, da die frische Zubereitung aus Personalgründen oft nicht machbar ist. Dennoch gilt der Grundsatz, dass die Gerichte regional und handwerklich zubereitet sein sollen. Anwärter müssen zudem noch weitere Punkte sammeln. Dies können sie etwa durch den Bezug von Energie aus nachhaltigen Quellen oder gute Arbeitsbedingungen für das Personal erreichen. Alle Kriterien werden von einem externen Prüfer bewertet.

Das Audit für Produzenten ist derzeit in Überarbeitung, soll aber den Kriterien für Gastronomen ähneln. Die Herausforderung: Für jede Sparte, sei es Urproduktion oder Verarbeitung, muss ein eigener Kriterienkatalog entworfen werden. „Wir haben sehr viele, sehr unterschiedliche Sparten“, so Imke von Emden. Der strenge Aufnahmeprozess ist der Hauptgrund dafür, dass sich das Feinheimisch-Logo mittlerweile zu einem echten Qualitätssiegel entwickelt hat, da Besucher sich hier sicher sein können, dass Gastronomen und Produzenten wirklich regional und handwerklich arbeiten sowie auf Tierwohl, Umweltschutz und Nachhaltigkeit achten. „Wir bekommen von Gastronomen die Rückmeldung, dass die Gäste sagen: ‚Es ist glaubhaft, was ihr macht.‘ Das Logo wird mittlerweile wirklich als Auszeichnung wahrgenommen, viele achten darauf“, berichtet Imke von Emden.

Imke von Emden leitet die Geschäftsstelle
des Feinheimisch e.V.
Foto: © Björn Weinbrandt

Genussvoll entdecken

Jede Form der Mitgliedschaft hat ihre Vorteile. Private Förderer etwa erhalten einen Teil ihrer Beiträge in Form eines Gutscheins zurück, den sie bei fast allen Feinheimisch-Gastronomen und -Produzenten einlösen können. Gutscheine lassen sich auch unabhängig von einer Mitgliedschaft bestellen – eine Option, die sich immer größerer Beliebtheit erfreut. „Wir verkaufen Gutscheine in die ganze Welt“, freut sich Imke von Emden. Davon profitieren am Ende auch Gastronomen und Produzenten. Für sie lohnt sich eine Mitgliedschaft insbesondere aufgrund des großen Vereinsnetzwerks, das zum Austausch einlädt. Hinzu kommen zahlreiche Veranstaltungen, auf denen Teilnehmende beispielsweise mehr über einzelne Produkte erfahren, etwa über die Herstellung von Käse, das Rösten und Brühen von Kaffee oder die nachhaltige Zerlegung von Fleisch in Form der Ganztierverwertung. Darüber hinaus ist Feinheimisch eine Plattform mit großer Reichweite. Auf der umfangreichen Webseite finden Nutzer detaillierte Informationen zu Gastronomen, Produzenten und gewerblichen Förderern. Auch das vierteljährlich erscheinende Feinheimisch-Magazin stellt regelmäßig Mitglieder vor.

Nicht zuletzt bietet Feinheimisch gerade Produzenten eine gewisse Sicherheit. Imke von Emden berichtet von einem Quinoa-Bauern, der sein Produkt anfangs vor allem über das Vereinsnetzwerk vertrieben hat: „Die Gastronomen nehmen die regionalen Produkte oft gerne ab. Vielleicht ist dies auch ein Anreiz, neue Wege zu gehen, nach dem Motto: ‚Probiert es mal aus, einen Versuch ist es wert‘.“ Quinoa aus dem hohen Norden ist ein weiterer Beweis dafür, dass Schleswig-Holstein kulinarisch mehr zu bieten hat, als man vielleicht denkt – und dass es sich lohnt, auf feinheimische Entdeckungstour zu gehen.


www.feinheimisch.de

 

TITELFOTO: © Björn Weinbrandt | BILDLEGENDE: Die Liebe der Gastronomen zu den Produkten der Region gab den Ausschlag für die Gründung von Feinheimisch.