Feuerzangenbowle: Deutschlands Winter-Highlight
Per Definition ist sie ein Punsch, da eine Bowle eigentlich kalt genossen wird, das tut ihrer Beliebtheit besonders zur Weihnachtszeit jedoch keinen Abbruch. Die Feuerzangenbowle ist aus dem winterlichen Fernseh-, Kino- und Weihnachtsmarktgeschehen nicht wegzudenken.
Ob man die Feuerzangenbowle schon in der Zeit vor Julius Cäsar kannte, sei dahingestellt. Im 19. Jahrhundert jedenfalls war sie unter der Bezeichnung „Krambambuli“ besonders bei Studentenverbindungen beliebt. Dem Schriftsteller Heinrich Spoerl gelang mit seinem gleichnamigen Buch der literarische Durchbruch, die Filmadaption mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle schließlich machte das heiße, alkoholhaltige Getränk nachhaltig berühmt.
Ursprünglich wurde für den Weihnachtspunsch die namensgebende Feuerzange verwendet, die zum Kaminbesteck gehörte und mit der man Öfen oder Kaminen glühende Kohlen entnehmen konnte. Mit Hilfe dieser Zange konnte jedoch auch ein Zuckerhut gegriffen, mit Rum übergossen und angezündet werden.
Es gibt unterschiedlichste Rezepte, unverzichtbar sind Rotwein, Rum und Zucker. Und als Geheimzutat: Ein Schuss Nostalgie!
„Eine Feuerzangenbowle hat es in sich. Nicht wegen des Katers, das ist eine Sache für sich. Die Feuerzangenbowle ist keine Bowle. Sie ist ein Mittelding zwischen Gesöff und Hexerei. Bier sackt in die Beine. Wein legt sich auf die Zunge. Schnaps fährt ins Gehirn. Eine Feuerzangenbowle aber geht ans Gemüt. Weich und warm hüllt sie die Seele ein, nimmt die Erdenschwere hinweg und löst alles auf in Dunst und Nebel.“
Dr. Johannes Pfeiffer, „Die Feuerzangenbowle“
Unsere Weinempfehlung für die perfekte Feuerzangenbowle
Cantina di Custoza, Merlot IGP trocken
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