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Foodtrucks erobern Privatfeiern

Currywurst, Pommes, Mantaplatte – lange Zeit waren es Imbisswagen mit deftiger Kost, an denen Hungrige sich eine schnelle Mahlzeit auf die Hand holten. Das Essen to go des 21. Jahrhundert hat damit nicht mehr viel zu tun: Immer häufiger säumen schicke Foodtrucks mit hochwertigen Gerichten öffentlich Plätze und Straßen. Auch private Feiern erobern die rollenden Restaurants zusehends und bieten damit eine Alternative zum traditionellen Catering.

Essen auf Rädern ist wahrlich keine neue Erfindung. Ende des 19. Jahrhunderts tauchten an verschiedenen Orten in den USA gewiefte Geschäftsmänner auf, die Gerichte aus Fahrzeugen verkauften – oftmals in Verbindung mit anderen Waren wie Küchenutensilien. Buchstäblich Fahrt auf nahmen die Wagen jedoch erst, als motorisierte Fahrzeuge einer breiten Masse an Nutzern zur Verfügung standen. Häufig hatten sie jedoch ein etwas schäbiges Image – man denke an die heruntergekommene Würstchenbude auf Baumarktparkplätzen. In den 2010er-Jahren begann sich die Foodtruck-Szene in den USA jedoch zu wandeln: Hier tauchten Imbisswagen auf, die Gerichte mit hochwertigeren Zutaten verkauften, abseits des klassischen Fast Foods.

Bereits Ende der 2010er-Jahre erreichte der Trend deutsche Großstädte. So richtig beflügelt wurde er durch die Corona-Pandemie: Während klassische Gastronomien schließen mussten, erlaubten die Trucks Besuchern, auswärts bei geringem Ansteckungsrisiko zu essen. Mittlerweile finden in vielen deutschen Städten Streetfood-Festivals statt, die die ganze Bandbreite der mobilen Gastronomien abbilden: Hochwertige Burger und Pulled Pork sind ebenso vertreten wie landestypische Speisen oder Süßwaren oder Frozen Yoghurt. Viele Betreiber legen Wert auf gute Zutaten aus der Region, sodass die Gerichte qualitativ locker mit den meisten Restaurants mithalten können.

Catering auf Rädern

Auch auf privaten Feiern wie Hochzeiten, Geburtstagen oder Firmenevents sind Foodtrucks immer häufiger anzutreffen. Gerade für kleinere und mittelgroße Events stellen die Gastronomien auf Rändern eine echte Alternative dar – ein Foodtruck kann meist bis zu 100 Gäste pro Stunde versorgen. Insbesondere in der warmen Jahreszeit schätzen es die Besucher, ihr Essen draußen einnehmen zu können, anstatt sich in aufgeheizten Räumen am Buffet drängen zu müssen. Da die Foodtruck-Szene vielfältig aufgestellt ist, haben Gastgeber die Möglichkeit, einen Wagen ganz nach ihrem Geschmack zu buchen – und ihren Gästen Aromen zu bieten, die sie von den Restaurants vor Ort möglicherweise nicht kennen. Nicht zuletzt besitzen die Trucks wegen der offenen Küche echten Eventcharakter.

Im Foodtruck können die Gäste den Köchen bei der Essenszubereitung zuschauen.
Foto: © Civil/Envato Elements

Ganz verdrängen werden die Foodtrucks das traditionellere Catering nicht. Gerade bei großen Feiern und wenn ein gehobenes Ambiente mit umfangreichem Service gewünscht ist, haben die Foodtrucks das Nachsehen. Wenn es jedoch ungezwungen zugehen soll, sind die modernen Imbisswagen eine echte Option – und sie machen die Gastrolandschaft bunter und abwechslungsreicher.

TITELFOTO: © GabiStock/Envato Elements | BILDLEGENDE: Foodtrucks werden auf immer häufiger für Privatpartys gebucht.