Ein Unternehmen der DGL Gruppe

Bier für Kenner: Dithmarscher Privatbrauerei

Schleswig-Holsteins Westen liegt oft im Schatten der Ostküste mit ihren Metropolen Kiel, Lübeck und Flensburg. Dabei hat die Westküste mit dem Norddeutschen Wattenmeer nicht nur spektakuläre Natur zu bieten, auch Bierliebhaber sollten der Region unbedingt mal einen Besucher abstatten, vor allem dem Kreis Dithmarschen. Hier, im kleinen Städtchen Marne, braut die Dithmarscher Privatbrauerei seit über 130 Jahren feinstes Bier – und hat sich mit ihrer bodenständigen, familiären Art eine große Fangemeinde aufgebaut.

Bier wird in Marne im Kreis Dithmarschen schon seit 1775 gebraut. 1884 gründete Christian Hintz dort, mitten im Zentrum des 6.000-Einwohner-Städtchens, die Dithmarscher Privatbrauerei. Mittlerweile wird sie in fünfter Generation familiengeführt und ist die einzig verbliebene Privatbrauerei an der schleswig-holsteinischen Westküste. Im Gegensatz zu vielen anderen Brauereien trotzte Dithmarscher sinkenden Absatzzahlen und wuchs weiter – in den 1990er-Jahren so rapide, dass dem Betrieb die Insolvenz drohte und ein externer Manager engagiert wurde.

Das Dithmarscher Pilsener präsentiert
sich als ur-norddeutsches Bier.
Foto: © Dithmarscher Brauerei

Gelebte Brautradition

Mittlerweile segelt die Brauerei wieder durch ruhigere Fahrwasser und kann sich gerade in Norddeutschland über zahlreiche treue Anhänger freuen. Doch was ist das Geheimnis der Privatbrauerei? Zum einen sicher ihr Produkt. Dithmarscher legt viel Wert auf natürliche Zutaten und traditionelles Handwerk. Gebraut wird nach überlieferten Rezepturen. Die Dithmarscher Privatbrauerei ist überzeugtes Mitglied der Freien Brauer, ein Verbund unabhängiger Brauereien, der sich dem Erhalt der Sortenvielfalt und dem Brauereihandwerk verschrieben hat.

Flaggschiff der Bierflotte ist das Dithmarscher Pilsener, das mit Geestwasser gebraut wird und mit seinem frisch feinherben Geschmack überzeugt. Das Produktportfolio der Dithmarscher Privatbrauerei ist klein, aber oho: Zum Pilsener gesellen sich das Dithmarscher Dunkel mit seinem leicht süßen Malzgeschmack, das vollmundig-würzige Naturtrüb und das Alkoholfrei. Eine Art Radler hat die Brauerei mit dem Lemon im Angebot, das jedoch keine Zitrone enthält, sondern Kalamansi, eine aromatische Mischung aus Kumquat und Mandarine. Bierfreunde werden sich besonders am Urtyp erfreuen, der mit einem kräftigen, herb-würzigen Aroma und 27 Bittereinheiten daherkommt. Im Frühjahr und im Herbst ergänzen der Mai- bzw. der Urbock die Produktpalette.

Besucher willkommen

Neben dem Bier ist es sicher auch die bodenständige, familiäre Art, die dem Dithmarscher viele Fans beschert. Auf ihren Social-Media-Kanälen kultiviert die Privatbrauerei mit viel Humor ihr sympathisches, heimatverbundenes, typisch norddeutsches Image. Den besten Eindruck bekommen Interessierte jedoch vor Ort. Nach längerer, coronabedingter Pause begrüßt die Brauerei seit kurzem wieder Besucher. Verschiedene Brauereiführungen geben Einblick in die Geschichte und die Produktion, und natürlich steht auch eine Verkostung im Brauereikeller auf dem Programm. Auf Wunsch kann sogar mit der Draisine angereist werden. Im Anschluss wundert sich sicher niemand mehr, dass diese kleine Brauerei auch nach fast 140 Jahren Licht auf westholsteinische Braukunst wirft.

www.dithmarscher.de

TITELFOTO: © Dithmarscher Brauerei | BILDLEGENDE: Sitz der Brauerei ist die Kleinstadt Marne.