Ein Unternehmen der DGL Gruppe

Microgreens im Eigenanbau

Ende 2020 ließ ein Start-up die Gastroszene aufhorchen: Mana Farms aus Leipzig , gegründet von Raphael Schardt und Richard Daser, hat sich mit seiner Lösung für Indoor Farming auf die Gastronomie spezialisiert. Das System bewährt sich bei namhaften Kunden.

Foto: © Mana Farms, Alexander Graeff

Aus dem „Wachstumsschrank“ direkt auf den Teller

Nothing beats fresh! In den Mana Farms wachsen Microgreens vor den Augen der Gäste. Das Ziel: absolute Frische mit einem positiven Einfluss auf die Umwelt verbinden.

Energie sparen, Kosten und den CO2-Fußabdruck senken. Nachhaltigkeit rückt auch im Gastgewerbe immer mehr in den Fokus – bei Gastronomen wie Kunden. Der hyperlokale Anbau von Microgreens, wie ihn Mana Farms ermöglicht, sorgt für kürzere Transportwege, vergleichsweise niedrigen Energie- und Wasserverbrauch und trägt dazu bei, Verpackungs- und Lebensmittelabfälle zu reduzieren.

Fügen sich perfekt ins jeweilige Amiente ein:
In den Mana Farms können Gastro-Gäste ihrem Essen beim Wachsen zusehen.
Foto: © Mana Farms, Alexander Graeff

Microgreens – ein neues Superfood

Lecker sind sie allemal, nährstoffreich auch. Unter Microgreens oder Grünkräutern versteht man sehr junge und zum Verzehr geeignete Gemüse- und Kräuterpflanzen. Sie sind bereits erntereif, wenn sich die Keimblätter und die ersten echten Blattpaare gebildet haben. Viele Kräuter und Gemüsesorten können statt „in groß“ auch als Microgreens angebaut werden, beispielsweise Radieschen, Senf oder Erbsen.

In der Mikrovariante enthalten sie bis zu fünf Mal mehr Nährstoffe als die ausgewachsenen Pflanzen und sind besonders reich an Vitamin A, B6 und C. Außerdem versorgen sie den Körper mit Mineralstoffen wie Eisen, Zink und Magnesium.

Weniger Energie, weniger Wasser, weniger Kosten

In den Schränken von Mana Farms wachsen die Microgreens vollautomatisiert auf Seedpads heran. Diese Hydrokulturen reduzieren den Wasserverbrauch enorm: Bis zu 90 % Wasser lassen sich gegenüber der konventionellen Landwirtschaft einsparen. Im Vergleich zu ausgewachsenen Pflanzen verbraucht der Anbau von Microgreens außerdem nur halb so viel Energie – denn die Keimlinge sind schon nach durchschnittlich zehn Tagen erntereif.

Frisch, frischer, am frischesten: Der intensiv-würzige Geschmack von Microgreens
kommt mit Mana Farms ohne Umwege auf die Teller.
Foto: © Mana Farms, Alexander Graeff

Weitere Vorteile: In den geschlossenen Systemen wachsen die Pflänzchen geschützt heran, auf Pestizide und Fungizide kann verzichtet werden. Die Ernte ist dank der erdlosen Seedpads aus kompostierbarer Zellulose einfach und sauber und entspricht den Hygienestandards der Gastronomie. Darüber hinaus entfallen Transportwege, die Microgreens kommen „per pedes“ ultrafrisch und bedarfsgerecht angebaut auf die Teller der Gäste.

All das ist gut für Mensch und Umwelt und spart nicht zuletzt bares Geld: Nach Unternehmensangaben können Gastronomen, die sich für den Einsatz einer Mana Farm entscheiden, durch den eigenen Anbau ihrer Grünkräuter über 2.000 Euro im Jahr einsparen.

Unterschiedliche Branchen, ein Thema: Kampmann als Gesellschafter

Das Konzept überzeugt. Die Lingener Firma Kampmann hat sich von Beginn an als Gesellschafter an Mana Farms beteiligt, mittlerweile fertigt der Klimageräte-Spezialist die effizienten Pflanzschränke für das Start-Up. „Wir sehen in Mana Farms ein erfolgsversprechendes Unternehmen im Bereich Indoor Farming, dem wir mit unserer Erfahrung im Engineering und in der Metallverarbeitung helfen können”, begründet Geschäftsführer Hendrik Kampmann das Engagement seines Unternehmens.

Die unternehmerische Energie der beiden Gründer Richard Daser und Raphael Schardt habe ihn beeindruckt, so Kampmann weiter. „Wir haben viel voneinander gelernt. Uns hat die agile Produktentwicklung von Richard und Raphael bereichert. Ich glaube, dass wir während Corona in sehr kurzer Zeit einen Luftreiniger entwickeln konnten, hatte auch damit zu tun, dass die Start-up-Mentalität auf uns überschwappte.” Die Beteiligung spiegelt zudem die Bedeutung von nachhaltigen Praktiken wider, die fest in der Unternehmensstrategie des emsländischen Familienunternehmens verankert sind.

Ob Kantine oder Sterneküche -
Microgreens sind gesund und verleihen Gerichten das gewisse Etwas
Foto: © Mana Farms, Alexander Graeff

Nachhaltigkeit, Frische und Geschmack

Mana Farms bietet Indoor Farming aus einer Hand, liefert die Pflanzschränke und versorgt die Gastronomien im Abonnement mit den Seedpads zur Aufzucht ihrer Grünkräuter. Die Mana Farm fasst auf vier Ebenen 72 Pflanzschälchen. Sie bewässert die Seedpads mehrmals täglich, und reguliert automatisch Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Für die Pflanzen ist dadurch jeder Tag ein „perfekter Frühlingstag“: Sie wachsen unter diesen Bedingungen schnell heran und sind nach 10 bis 14 Tagen erntereif. Der Ertrag beläuft sich nach Angaben von Mana Farms auf 144 bis 216 Schälchen pro Monat.

Das kompakte und individualisierbare Design der Farmen ermöglicht die Aufstellung direkt im Gastraum. Der Aufzucht und Ernte des eigenen Essens zusehen – eindrucksvoller können Restaurants ihren Gästen wohl kaum vor Augen führen, dass sie auf Regionalität und Nachhaltigkeit Wert legen.

Unterstützung aus Lingen: Hendrik Kampmann, Geschäftsführer der Kampmann Group, begleitet das Start-up Mana Farms seit seiner Gründung.

Hendrik Kampmann
Foto: © Kampmann GmbH & Co. KG

Kommentar Hendrik Kampmann:
„Wir haben viel voneinander gelernt. Uns hat die agile Produktentwicklung von Richard und Raphael bereichert ..."

TITELFOTO: © Mana Farms, Alexander Graeff | BILDLEGENDE: Wenn eine Farm zuviel ist: Die Mana bar hat Platz für drei einzelne Bowls mit Microgreens. Die intelligente LED-Beleuchtung imitiert den natürlichen Tagesablauf.