Die DGL GmbH & Co. KG (kurz DGL - Deutsche Getränke Logistik) ist ein im Jahr 2019 gegründetes Joint Venture der Radeberger Gruppe KG und der Brauerei C. & A. Veltins GmbH & Co. KG.

Unter dem gemeinsamen Dach bündelt die DGL-Unternehmensgruppe ihre Kräfte und schafft damit ganzheitliche 360-Grad-Lösungskonzepte rund um die Voll- und Leergutlogistik mit regionalen Schwerpunkten in Berlin/Brandenburg, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Schleswig-Holstein.

Als zukunftsorientierter, leistungsfähiger und produktneutraler Streckenlogistiker bietet die DGL ihren Kunden und Partnern eine umfassende Produkt- und Dienstleistungspalette und ist damit die ideale Plattform für eine moderne Logistik.

Ausgangspunkt aller Leistungen der DGL sind die stark in den Regionen verwurzelten Gesellschaften. Zu ihren Geschäftsfeldern gehören der Handel, die Gastronomie, der Getränkefachgroßhandel sowie Speditions- und Logistikdienstleistungen.

Ein Unternehmen der DGL Gruppe

05. April 2022

FOKUS | Dry January und Mindful Drinking

Klasse statt Masse: Neue Trends sorgen für bewussten Alkoholgenuss

Wenn das neue Jahr beginnt, nehmen sich viele Menschen so einiges vor: mehr Sport machen, die Ernährung umstellen oder endlich ein neues Hobby anzufangen. Weit oben auf der Liste steht auch immer der Verzicht auf Alkohol. Über den Jahreswechsel hinaus versuchen immer mehr Menschen, einen gesundheitsbewussten Lebensstil zu pflegen. Die Getränkeindustrie hat diesen Trend erkannt und bietet neue Produkte für diejenigen, die ihren Alkoholkonsum einschränken oder gar keinen Alkohol mehr trinken wollen.

In diesem Jahr schwappte ein Trend aus England hinüber nach Deutschland: Dry January. Auf der Insel wird der alkoholfreie Monat schon seit 2014 praktiziert. Nach den feuchtfröhlichen Feiertagen im Dezember verzichtet man im Januar komplett auf Alkohol, um gesünder ins neue Jahr zu starten. In Deutschland springen viele Hersteller alkoholischer Getränke auf diesen Trend auf und positionieren sich mit ihrem alkoholfreien Sortiment, allen voran die Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien. 2021 haben sie eine Trend-Studie zum Konsum alkoholfreier Alternativen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen: Besonders jüngere Zielgruppen sind an diesen Produkten interessiert und auch bei älteren gewinnen sie an Zuspruch. Den alkoholfreien Sekt von Rotkäppchen gibt es schon länger. Auf der Website www.alkoholfrei.de stehen die bekannten Produkte im Fokus – gepaart mit Rezepten und Wissenswertem rund um den Genuss ohne Prozente.

Markt mit Wachstumspotenzial

Der Trend zum Nullprozentigen steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen – im Land der Weinberge und des Reinheitsgebots kaum verwunderlich. Während in London ganze Gaststätten wie etwa die Redemption Bar ausschließlich alkoholfreie Drinks und Cocktails servieren, liegt hierzulande der Marktanteil beispielsweise von alkoholfreiem Bier bei knapp sieben Prozent (2020). Laut einer Umfrage im Auftrag des Deutschen Brauer Bundes ist beim alkoholfreien Bier das Radler am beliebtesten, das Weißbier liegt knapp dahinter. Zur Kaufentscheidung trage auch eine geringere Kalorienzahl bei. Bei Sportlern ist es beliebt, weil das Alkoholfreie auch isotonisch ist. Das ERDINGER Alkoholfrei wird in TV-Spots mit deutschen Biathleten wie Magdalena Neuner beworben. Die Botschaft: Das alkoholfreie Weißbier trägt zur Regeneration von Profi Sportlern bei – für viele Verbraucher ein Qualitätsmerkmal, das zum Probieren verlockt.

Auch im Spirituosenmarkt tut sich etwas. Zuletzt haben einige Start-ups mit alkoholfreien Spirituosen auf sich aufmerksam gemacht. Auch die großen Player steigen in das Segment ein. Gordon’s 0,0 % ist ein alkoholfreier Gin, der den authentischen Geschmack des Originals mitbringt. Das Getränk punktet außerdem mit nur 20 Kalorien pro Glas und einem geringen Restalkoholgehalt von nur 0,015 %. Denn ganz ohne Alkohol ist auch alkoholfrei nicht. Ein Getränk darf diese Bezeichnung tragen, wenn der Alkoholgehalt maximal 0,5 % beträgt. Das Label „ohne Alkohol“ ist Produkten ganz ohne Prozente vorbehalten.

 Nach einer alkoholfreien Gin-Variante legen die Rheinland Distillers
mit einer Rum-Alternative nach
Foto: © Rheinland Distillers GmbH

Gesundheitsbewusstsein beeinflusst den Konsum

Ganz neue Wege ging zuletzt die Biermarke Corona: Sie brachte Anfang des Jahres das erste alkoholfreie Bier mit Vitamin D heraus. Eine 0,33 l Flasche Corona Sunbrew 0,0% soll 30 Prozent des Tagesbedarfs an Vitamin D decken. Dies wird bei Sonnenlicht vom Körper selbst gebildet, im Winter leiden viele Menschen in kälteren Regionen jedoch an einem Mangel. Dementsprechend startete der Produktlaunch in Kanada während der sonnenarmen Monate. Hier wird das Gesundheitsbewusstsein der Konsumenten ganz gezielt angesprochen. Dieses Bewusstsein hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt, die Corona-Pandemie hat diesen Trend noch verstärkt. Gerade das Aufpolieren des eigenen Immunsystems spielte eine große Rolle. Einige Hausmittel wie Ingwer versprechen dies nicht nur, entsprechende Untersuchungen belegen die immunstärkende Wirkung sogar. Ingwer ist eine wahre Wunderknolle, die bei Erkältungen und sogar bei Rheuma und Arthrose hilft. Verarbeitet in einem Shot mit Orangen und Zitronen gibt es dazu auch noch die Extraportion Vitamin C.

Auch die Aroniabeere soll das Immunsystem stärken und sogar den Fettstoffwechsel positiv beeinflussen. Studien, die das belegen, gibt es bisher nicht. So verhält es sich mit vielen natürlichen Lebensmitteln, denen gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt werden. In solchen Fällen lohnt sich eine Recherche bei der Verbraucherzentrale, die solchen Mythen auf die Spur geht. Auch das Fasten, zum Beispiel als Saftkur, ist eine beliebte Methode den Körper zu Beginn des neuen Jahres von Giftstoffen zu reinigen. Diese Wirkung ist ebenfalls ein Ammenmärchen. Bei einem gesunden Menschen werden Giftstoffe von Leber und Nieren abgebaut, Fasten verbessert diesen Vorgang nicht. Allerdings kann das Fasten als Einstieg in eine Ernährungsumstellung genutzt werden. Aber Vorsicht: Zu langes Fasten kann gesundheitliche Risiken mit sich bringen.

Weniger ist mehr

Zu einer gesünderen Ernährung, der sich jetzt immer mehr Menschen verschreiben, gehört auch der Verzicht oder zumindest die Reduktion des Alkoholkonsums. Eine Entwicklung, die auch die Europäische Union freuen sollte. Mit der Initiative SAFER möchte die EU übermäßigen Alkoholkonsum bekämpfen. Verschiedene Maßnahmen sollen das ermöglichen, unter anderem auch Werbeeinschränkungen oder -verbote für Alkohol. Dieses Vorhaben könnte dem Geschäft mit alkoholfreien Alternativen weiter Vorschub leisten.

In Deutschland könnten die Maßnahmen in den nächsten Jahren vielleicht schon überflüssig sein, denn es findet ein Umdenken in der Gesellschaft statt: Komasaufen ist out, Mindful Drinking ist in. Beim Mindful Drinking wird nicht verzichtet, sondern in Maßen getrunken. Das Trinken von Alkohol wird zum Genusserlebnis. Konsumenten greifen dann gerne zu hochwertigen Bieren, Wein und Spirituosen. Sie trinken, um zu genießen und kosten den besonderen Moment genussvoll aus. Man gönnt sich eine besondere Spezialität mit gutem Gewissen. Zwischen diesen Genussmomenten darf es dann auch gerne mal ein alkoholfreies Bier oder Gin Tonic ohne Prozente sein.

TITELFOTO: © rezkrr, Envato Elements | BILDLEGENDE: Ingwer ist ein echtes Superfood: Als Tee mit Zitrone wirkt die Knolle positiv auf das Immunsystem.